Kein Kredit ist so flexibel wie der Dispo. Wer Geld braucht, der hebt einfach ab und zahlt es so zurück, wie er das gerne möchte. Ob in Raten oder auf einmal, das ist egal. Doch mit dem Dispo oder auch Dispositionskredit muss man einiges beachten. Zwar ist er sehr flexibel gehalten, aber auch nicht ganz ohne, was die Höhe der Zinsen anbelangt.
Dispokredit – flexibel, aber nicht ganz billig
Der Dispo ist kein Kredit, den man extra beantragen muss. Er wird auf Wunsch auf dem Girokonto eingeräumt. Wer einen möchte, der muss nur bei der Bank formlos anfragen. Daraufhin werden die regelmäßigen Geldeingänge geprüft und der Dispo eingerichtet. Das bedeutet nun, dass man als Kontoinhaber sein Girokonto überziehen kann, was sonst nicht möglich ist.
Die Höhe des Dispokredits richtet sich dabei nach der Höhe des Einkommens, ist aber meist im Bereich von drei Monatsgehältern einzuordnen. Das bedeutet, dass bei regelmäßigen monatlichen Geldeingängen von beispielsweise 2.000 Euro der Dispo 6.000 Euro betragen kann. Damit ist auch klar, dass man das Girokonto bis zu diesem Betrag überziehen kann.
Wann man die Summe in Anspruch nimmt, ob auf einmal oder häppchenweise, das bleibt jedem selbst überlassen. Und genau das macht die Flexibilität aus. Kommen zum Beispiel unerwartete Handwerkerkosten auf einen zu oder geht die Waschmaschine kaputt und man braucht eine neue, dann ist der Dispo genau das richtige Mittel dafür. Kurzfristige kleinere Geldbeträge kann man damit prima abdecken.
Vorsicht bei zu hohen Zinsforderungen
Vorsicht ist jedoch geboten, denn der Dispo sollte nicht für größere Anschaffungen herhalten oder komplett auf einen längeren Zeitraum ausgereizt werden. Der Grund: Die Zinsen sind im Vergleich zu Ratenkrediten enorm hoch und schlagen oft mit dem doppelten, wenn nicht sogar noch mehr, zu Buche. Liegen die Zinsen bei herkömmlichen Krediten um die 6 bis 7 Prozent, so sind es beim Dispo 12, 13, ja sogar bis zu 16 Prozent.
Am besten ist es natürlich, wenn man den Dispo gar nicht in Anspruch nimmt. Wenn doch, dann sollte man sehen, dass man ihn so schnell wie möglich wieder ausgleicht. Viele Banken setzen hier drei Monate als Frist voraus. Wer bis dahin nicht für einen Ausgleich gesorgt hat, wird wohl Nachricht von der Bank bekommen mit dem Angebot, den Dispo in einen Ratenkredit umzuwandeln.